Mittwoch, 8. September 2021
Mobbing als Gruppenphänomen
Mobbing ist nicht nur eine dyadische Beziehung zwischen Täter und Opfer. Es zeigt sich im Künstlerinnenverein als ein Gruppenphänomen.

Sieht man sich den Mobbingkontext genauer an, erkennt man nicht nur die Täterin (Vorsitzende) und das Opfer (Mitglied), sondern auch noch weitere relevante Andere.

Die Vorsitzende hat ihre Unterstützerinnen. Sind diese unter Umständen darauf aus, ihren eigenen sozialen Status zu erhöhen? Die Nähe zur Vorsitzenden kann sowohl Prestige einbringen als auch Schutz bieten. Wenn sie sich mit ihr verbünden, werden sie mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit selbst zum Mobbing-Opfer.

"Bloss nicht ebenfalls ins Visier der Mobberin geraten!"
scheinen sich die vielen passiven Zuschauerinnen zu sagen, die sich nicht in die Situation einmischen wollen und hoffen, dass ihnen Mobbing dadurch selbst erspart bleibt.

(Eine einseitige Form der Solidarität und sicher nicht im Sinne von Ida Dehmel, der Begründerin der Künstlerinnenvereinigung.)

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