Samstag, 9. November 2019
Aufstand für Ida
"Aufstand für Ida - weil Ausgrenzung in Karlsruhe hoffähig wurde"

zum 150-igsten Geburtstag der GEDOK-Gründerin Ida Dehmel

Was: Aufstand für Ida - gegen Ausgrenzung, Mobbing und Intrigen im Karlsruher Kunstbetrieb

Wann: ab dem 14. Januar 2020
zum 150. Geburtstag von Ida Dehmel

Wer: Künstler*innen, Ein-Euro-Jobber*innen,
Mobbing-Betroffene

Aufstand für Ida - weil Ausgrenzung wieder hoffähig wurde

Die Kunstmäzenin Ida Dehmel, geboren am 14. Januar 1870, gründete 1926 in Hamburg die Künstlerinnenvereinigung GEDOK.

Ihr Anliegen war es, die künstlerische Arbeit von Frauen sowie junge, talentierte Künstlerinnen zu fördern, die Interessen der Künstlerinnen zu wahren, ihnen den Weg in die Öffentlichkeit zu erleichtern und die Verbindung zwischen Künstlerinnen und Kunstförderern zu festigen. Der Frauenkunstverein "GEDOK" gilt als das größte Netzwerk für Künstlerinnen aller Sparten in Europa". Bundes-GEDOK.

Im Zuge der nationalsozialistischen Machtergreifung wurde Ida Dehmel 1933 aufgrund ihrer jüdischen Herkunft zum Rücktritt aus dem Vorstand gezwungen.

Auch ein großer Teil der damaligen GEDOK-Künstlerinnen waren Jüdinnen und wurden aus bundesweit aus den Regionalgruppen ausgeschlossen.

Typisch deutsch ?

Ein Blick hinter die Fassade der Künstlerinnenvereinigung GEDOK - 2019 feierte die Regionalgruppe Karlsruhe ihr 90. Jubiläum - zeigt sich ernüchternd. Denn "typisch deutsch" geprägt ist die GEDOK nach wie vor.

In der GEDOK Karlsruhe werden seit einigen Jahren Ein-Euro-Mitarbeiter*innen, die sich mit Rechtschreibung schwer tun oder unter sonstigen kognitiven und psychische Beeinträchtigungen leiden, schikaniert, bloßgestellt und diskriminiert. Gegen engagierte Mitglieder wird intrigiert und gemobbt. Der Vorstand schließt andersdenkende Künstlerinnen ohne Anhörung aus und verstößt sogar gegen rechtliche Gerichtsbeschlüsse.

Im Denken und Handeln der Vorsitzenden finden sich einerseits Gleichschaltung der Mitglieder, willkürliche Bevorzugungen Einzelner und Obrigkeitshörigkeit.

Der Vereins-Vorstand mobbt. Wir brechen das Schweigen !

Etwa zwölf Millionen Menschen sind in Deutschland ehrenamtlich engagiert. Ebenso wie im Berufsleben kann es zu heftigen Konflikten kommen - bis hin zum Mobbing. Weil die Arbeitsstrukturen aber weniger klar sind als im Job, sind Streitigkeiten oft schwerer zu lösen. Unzureichende Kommunikation und vor allem unklare Strukturen im Verein begünstigen Streit und Mobbing.

Und was kann ein Mitglied tun, wenn der Vorstand mobbt? In #Karlsruhe nichts.

#Mobbing macht krank! Wir fordern eine Anlaufstelle für Mobbinggeschädigte im Verein und Kunstbetrieb für Ehrenamtliche, für freischaffende Künstler*innen und für Ein-Euro-Jobler*innen in Karlsruhe.

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Dienstag, 25. Juni 2019
Mobbing führt zu Depression
Mobbing und Mobbing-Folgen |

"Mobbing und Mobbing-Folgen | Ursachen (Ätiologie)

Mobbing ist keine Krankheit, sondern ein interpersoneller Prozess. Deshalb gibt es keine “Ätiologie”des Mobbings, es gibt aber Entstehungsbedingungen und -wege des Mobbing, die ich hier aus der Sicht des potentiellen Mobbing-Geschädigten nachzeichnen möchte, um zu verdeutlichen, wie sie sich für den Betroffenen zu einer Pathogenese (Krankheitsentstehung) im eigentlichen Sinne entwickeln können. Für die weitergehende Beschäftigung zum Mobbing-Prozess sei die angegebene Literatur empfohlen.


Mobbing ist der unglückliche und untaugliche Versuch einer sozialen Gemeinschaft, einen oder mehrere unlösbar scheinende und bedrohliche Konflikte durch Ausgrenzung einzugrenzen, zu fixieren und dadurch unschädlich zu machen. Es handelt sich um einen weitgehend unbewußten, gruppendynamischen Prozess, der erstmals von Konrad Lorenz bei Tieren beschrieben wurde und offenbar ubiquitär verbreitet ist. In letzter Zeit wird vermehrt über Mobbing am Arbeitsplatz undMobbing in der Schule berichtet. Der Begriff “Mobbing-Opfer” gehört zunehmend zum normalen Sprachschatz und entsprechend findet man auch immer mehr Angbote zum Stichwort “Mobbing-Hilfe“. Das Motiv von Mobbing ist meist Angst. Oft auch dann, wenn dies nicht direkt erkennbar ist.

Ein Mobbing-Opfer erlebt seine Umgebung als “feindlich” der zumindest “selektiv uninteressiert” seiner Person gegenüber. Er erlebt sich einer systematischen Benachteiligung oder sogar Sabotage ausgesetzt, die nach Leymann folgende Ziele verfolgen kann:

seine Leistungsfähigkeit zu vermindern
sein Beschäftigungsverhältnis in Frage zu stellen
ihm das Gefühl zu vermitteln, er sei ein Störfaktor oder schuld an Mißgeschicken oder fehlender Effizienz
seine soziale Integration zu stören und ihn zu isolieren
sein soziales Ansehen zu vermindern (z. B. Rufmord)
Nicht nur aktiv destruktive Interventionen können diese Auswirkung haben, sondern auch systematische Verweigerung notwendiger Hilfestellungen durch Mitarbeiter, Untergebene oder Vorgesetzte können “Mobbing-Charakter” haben. Die zur Anwendung kommenden “Methoden” sind derart vielfältig, dass sich der Versuch einer Auflistung an dieser Stelle erübrigt. Damit Mobbing im gemeinten Sinne funktionieren kann braucht es zudem mindestens ein “Gewährenlassen” oder “Wegschauen” oder sogar ein aktives “Mitmachen” der sozialen Umgebung einschließlich der verantwortlichen Vorgesetzten.

Der Mobbing-Prozess

Es handelt sich beim Mobbing um einen interpersonellen Prozess nach dem Täter-Opfer-Modell. Und wie bei anderen Täter-Opfer-Konstellationen lassen sich die Rollen oft nicht so eindeutig zuschreiben, wie das eindimensionale Modell es nahelegt. In Wahrheit sind an einem Mobbingprozeß sehr viele verschiedene Kräfte und “Einzelmotivationen” am Werk, das Mobbingopfer ist oft nur einSymptomträger, seine “Entfernung” oder sein freiwilliger Fortgang in der Regel nicht die Lösung des Problems. Wer in einer Gruppe zum Mobbingopfer wird hängt sicher auch von dessen Persönlichkeitseigenschaften, der Konfliktfähigkeit, der Anpassungsfähigkeit etc. bzw. von der aktuellen Leistungsfähigkeit solcher sozialer Kompetenzen ab. Aber dass es überhaupt zum Mobbingprozess kommt, wie dieser verläuft und ob es Lösungen gibt oder Eskalationen hängt sicher ganz entscheidend von der Güte derselben Eigenschaften und Fähigkeiten bei den einzelnen Akteuren der sozialen Gruppe ab, von der Fähigkeit der Gruppe, sich in konstruktiver Weise gegen äußere und innere Konflikte zur Wehr zu setzen und sie einer konstruktiven Lösung zuzuführen. Gelegentlich mag auch jemand, der sich als Mobbing-Opfer fühlt, einfach ein von der Gruppe neutralisierter Mobber sein.
Die Analyse von Mobbingprozessen erfordert in jedem Fall eine genaue Analyse und nicht so selten wird diese Analyse wahrscheinlich tiefergehende Mißstände oder Probleme an unvermuteten Stellen offenbaren, die dann allerdings auch hoffnungsvollere und tiefergehende Lösungswege aufzuzeigen vermag und zweitens eine chancenreichere Rehabilitation des Mobbinggeschädigten und der sozialen Gemeinschaft ermöglicht.

Der Mobbingprozess verläuft, wenn nicht frühzeitig eine Klärung und Versöhnung erfolgt, in der Regel in einer Abwärtsspirale, wobei dem erfolglosen Aufbegehren, erfolglosen Coping-Versuchen wie z. B. Ignorieren, Unterordnung, Ausgleichsaktivitäten etc.. oder der erfolglosen Aussprache oder Beschwerde eine schleichende Schwächung des Selbstwertgefühls und der Selbstsicherheit folgt. Da der Betroffene mit einer für ihn existentiell bedrohlichen Situation allein gelassen ist, befindet er sich sozusagen dauerhaft in einer Alarm- und Stresssituation, sucht nach Indizien, um seine Wahrnehmung vor nsich selbst und anderen zu rechtfertigen, fokussiert dadurch auch permant auf die negativen Ereignisse und Rückmeldungen, die zudem eine übergroße Bedeutung erhalten. Das Grundgefühl ist eine Mischung aus Angst und/oder Bitterkeit und Deprimiertheit. Da die Wahrnehmung sich immer mehr für die negativen Dinge schärft, drehen sich auch die Gedanken unentwegt um die Mobbingszenen, der Betroffene spricht auch in seinem sozialen Umfeld entweder unablässig darüber, bis sich Freunde von ihm abwenden, oder es kommt, meist in späteren Stadien, zu einem mehr oder weiger vollständigen sozialen Rückzug. “Unklare” oder mehrdeutige Situationen werden zunehmend “paranoid” interpretiert, der Betroffene fühlt sich extrem schnell “angemacht”, “abgewertet”, “aufgezogen”, “bloßgestellt” etc.. Die “Nerven liegen blank”, es “braucht nicht viel zur Explosion”. Dazu ständig die bohrende Frage: “Warum ich?”
Der Dauerstress führt über kurz oder lang auch zu anhaltenden körperlichen Beschwerden wie diversen Schmerzzuständen, Magen- und Darmproblemen, Essstörungen etc.., die, je länger je mehr, von vielen Betroffenen nicht mehr als blosse Folge des Stresses, sondern als neue Bedrohung, diesmal von innen her, empfunden werden. Dies schwächt das angeschlagene Selbstwertgefühl noch mehr. Bei entsprechender Disposition kann von hier aus eine Enwicklung zur Hypochondrie erfolgen oder zu ernsthaften psychosomatischen Störungen, d. h. zu echten strukturellen Organschäden. In manchen Fällen entwickelt sich eine handfeste Depression. Bei schleichendem Verlauf kommt es oft zu einem allmählichen Auszehrungsprozeß, einem sogenannten “Burnout-Syndrom”. Auf dieses kann sich auch eine Depression aufsetzen. Auch die Entwicklungen von Phobien und Angststörungen sind häufig. Depressive Zustände und Angsterkrankungen nach Mobbing sind nach meiner Erfahrung oft wesentlich langwieriger und schwieriger zu behandeln als die nicht-reaktiven Störungen, begründen oft eine anhaltende Arbeitsunfähigkeit. Sie stellen daher ein erhebliches gesundheitspolitisches (und volkswirtschaftliches) Problem dar!
Um die Leistungsfähigkeit nach außen hin aufrecht zu erhalten und sich nicht weitere Blößen zu geben, konsumieren Betroffene oft Alkohol, Drogen oder Medikamente und geraten dann meist in eine schwerwiegende Abhängigkeit, die das Selbstwertgefühl und die -sicherheit weiter dämpft und ein ernstes zweites eigenständiges medizinisches Problem darstellt. Dies umso mehr, als Drogen, Alkohol und Medikamente ihre beruhigende Wirkung nur kurze Zeit entfalten und später mit vermehrten Ängsten, Schlafstörungen und sichtbaren körperlichen Symptomen ihren Tribut einfordern. In jeder Entwicklungsstufe können ernsthafte Suizidgedanken auftreten und umgesetzt werden!"

Quelle: https://psychiatriegespraech.de/psychische_krankheiten/mobbing/mobbing_aetiologie/

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Montag, 4. März 2019
Wenn Ausgrenzung hoffähig wird...
Ausgrenzung von Andersdenkenden - typisch deutsch ?!

Ida Dehmel hat 1926, vor mehr als 90 Jahren in Hamburg den Frauenkunstverein GEDOK in Hamburg gegründet.

Ida ist nicht nur Muse und Kunstmäzenin sondern politisch engagiert und setzt sich vor allem für das Frauenwahlrecht ein. Als dieses in Deutschland errungen ist, gründet sie einen Künstlerinnenbund, um Frauen bei ihrer künstlerischen Arbeit zu unterstützen.
Der Bund ist erfolgreich, wird schließlich zur "Gedok" (Gemeinschaft Deutscher und Oesterreichischer Künstlerinnenvereine aller Kunstgattungen) und hat bundesweit 7000 Mitglieder.

Ida Dehmel hat zwar Einfluss, ist aber Jüdin. Im April 1933 wird sie bei einer Gedok-Sitzung von mit Knüppeln bewaffneten SA-Leuten gezwungen, sofort den Vorsitz niederzulegen. Später wird sie ganz aus dem Verein ausgeschlossen.

bei Wikipedia ist zu lesen:

"Im Zuge der nationalsozialistischen Machtergreifung wurde Ida Dehmel 1933 aufgrund ihrer jüdischen Herkunft zum Rücktritt aus dem Vorstand gezwungen ... Aus Solidarität mit Ida Dehmel traten 5000 Mitglieder aus."

Die Journalistin Ruth Schneeberger zweifelt in ihrem Artikel über das Frauenkünstlerinnennetzwerk in der Süddeutschen 2015 diese Solidarität stark an: "Solidarität ? In diesen Zeiten? Ohne Repressionen befürchten zu müssen? Ida Dehmel war die treibende Kraft des Vereins, ohne sie wäre es nicht zur Gründung gekommen. Aber sind wirklich drei Viertel der Mitglieder bundesweit damals selbständig ausgetreten, um ein politisches Zeichen zu setzen - in Zeiten starker politischer Repression und Angst? ...

Die Schrumpfung des Vereins geschah nicht (nur) freiwillig und nicht (nur) aus Solidarität -
Laut Recherche und Lektüre alter Vereinstexte durch Frau Schneeberger stellte sich heraus, "dass ein großer Teil der damaligen GEDOK-Künstlerinnen Jüdinnen waren und ausgeschlossen wurden. "Die GEDOK wurde zum Teil von den Nazis vereinnahmt und umgebaut, ihr Name wurde missbraucht", so Erika Grossmann. Eine typisch deutsche Geschichte..."

Der Verein blieb bis heute bestehen und will weiterhin ganz im Sinne von Ida Dehmel Frauen fördern. Die GEDOK ist heute mit 2800 Mitgliedern in 23 deutschen Städten das älteste und europaweit größte Netzwerk für Künstlerinnen aller Kunstgattungen.

Leider brachte der Bundesverband zum 90. Geburtstag (2016 wurde Jubiliäum gefeiert) kein Licht in das Dunkel um die angebliche Solidaritätswelle mit Ida Dehmel in form von 5000 Austritten. Diese gab es eigentlich gar nicht.

Ida Dehmel nahm sich 1942 im Alter von 72 Jahren in Hamburg selbst das Leben - aus Einsamkeit und Angst vor Deportation.

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