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Montag, 4. März 2019
Wenn Ausgrenzung hoffähig wird...
fraugoethe, 22:45h
Ausgrenzung von Andersdenkenden - typisch deutsch ?!
Ida Dehmel hat 1926, vor mehr als 90 Jahren in Hamburg den Frauenkunstverein GEDOK in Hamburg gegründet.
Ida ist nicht nur Muse und Kunstmäzenin sondern politisch engagiert und setzt sich vor allem für das Frauenwahlrecht ein. Als dieses in Deutschland errungen ist, gründet sie einen Künstlerinnenbund, um Frauen bei ihrer künstlerischen Arbeit zu unterstützen.
Der Bund ist erfolgreich, wird schließlich zur "Gedok" (Gemeinschaft Deutscher und Oesterreichischer Künstlerinnenvereine aller Kunstgattungen) und hat bundesweit 7000 Mitglieder.
Ida Dehmel hat zwar Einfluss, ist aber Jüdin. Im April 1933 wird sie bei einer Gedok-Sitzung von mit Knüppeln bewaffneten SA-Leuten gezwungen, sofort den Vorsitz niederzulegen. Später wird sie ganz aus dem Verein ausgeschlossen.
bei Wikipedia ist zu lesen:
"Im Zuge der nationalsozialistischen Machtergreifung wurde Ida Dehmel 1933 aufgrund ihrer jüdischen Herkunft zum Rücktritt aus dem Vorstand gezwungen ... Aus Solidarität mit Ida Dehmel traten 5000 Mitglieder aus."
Die Journalistin Ruth Schneeberger zweifelt in ihrem Artikel über das Frauenkünstlerinnennetzwerk in der Süddeutschen 2015 diese Solidarität stark an: "Solidarität ? In diesen Zeiten? Ohne Repressionen befürchten zu müssen? Ida Dehmel war die treibende Kraft des Vereins, ohne sie wäre es nicht zur Gründung gekommen. Aber sind wirklich drei Viertel der Mitglieder bundesweit damals selbständig ausgetreten, um ein politisches Zeichen zu setzen - in Zeiten starker politischer Repression und Angst? ...
Die Schrumpfung des Vereins geschah nicht (nur) freiwillig und nicht (nur) aus Solidarität -
Laut Recherche und Lektüre alter Vereinstexte durch Frau Schneeberger stellte sich heraus, "dass ein großer Teil der damaligen GEDOK-Künstlerinnen Jüdinnen waren und ausgeschlossen wurden. "Die GEDOK wurde zum Teil von den Nazis vereinnahmt und umgebaut, ihr Name wurde missbraucht", so Erika Grossmann. Eine typisch deutsche Geschichte..."
Der Verein blieb bis heute bestehen und will weiterhin ganz im Sinne von Ida Dehmel Frauen fördern. Die GEDOK ist heute mit 2800 Mitgliedern in 23 deutschen Städten das älteste und europaweit größte Netzwerk für Künstlerinnen aller Kunstgattungen.
Leider brachte der Bundesverband zum 90. Geburtstag (2016 wurde Jubiliäum gefeiert) kein Licht in das Dunkel um die angebliche Solidaritätswelle mit Ida Dehmel in form von 5000 Austritten. Diese gab es eigentlich gar nicht.
Ida Dehmel nahm sich 1942 im Alter von 72 Jahren in Hamburg selbst das Leben - aus Einsamkeit und Angst vor Deportation.
Ida Dehmel hat 1926, vor mehr als 90 Jahren in Hamburg den Frauenkunstverein GEDOK in Hamburg gegründet.
Ida ist nicht nur Muse und Kunstmäzenin sondern politisch engagiert und setzt sich vor allem für das Frauenwahlrecht ein. Als dieses in Deutschland errungen ist, gründet sie einen Künstlerinnenbund, um Frauen bei ihrer künstlerischen Arbeit zu unterstützen.
Der Bund ist erfolgreich, wird schließlich zur "Gedok" (Gemeinschaft Deutscher und Oesterreichischer Künstlerinnenvereine aller Kunstgattungen) und hat bundesweit 7000 Mitglieder.
Ida Dehmel hat zwar Einfluss, ist aber Jüdin. Im April 1933 wird sie bei einer Gedok-Sitzung von mit Knüppeln bewaffneten SA-Leuten gezwungen, sofort den Vorsitz niederzulegen. Später wird sie ganz aus dem Verein ausgeschlossen.
bei Wikipedia ist zu lesen:
"Im Zuge der nationalsozialistischen Machtergreifung wurde Ida Dehmel 1933 aufgrund ihrer jüdischen Herkunft zum Rücktritt aus dem Vorstand gezwungen ... Aus Solidarität mit Ida Dehmel traten 5000 Mitglieder aus."
Die Journalistin Ruth Schneeberger zweifelt in ihrem Artikel über das Frauenkünstlerinnennetzwerk in der Süddeutschen 2015 diese Solidarität stark an: "Solidarität ? In diesen Zeiten? Ohne Repressionen befürchten zu müssen? Ida Dehmel war die treibende Kraft des Vereins, ohne sie wäre es nicht zur Gründung gekommen. Aber sind wirklich drei Viertel der Mitglieder bundesweit damals selbständig ausgetreten, um ein politisches Zeichen zu setzen - in Zeiten starker politischer Repression und Angst? ...
Die Schrumpfung des Vereins geschah nicht (nur) freiwillig und nicht (nur) aus Solidarität -
Laut Recherche und Lektüre alter Vereinstexte durch Frau Schneeberger stellte sich heraus, "dass ein großer Teil der damaligen GEDOK-Künstlerinnen Jüdinnen waren und ausgeschlossen wurden. "Die GEDOK wurde zum Teil von den Nazis vereinnahmt und umgebaut, ihr Name wurde missbraucht", so Erika Grossmann. Eine typisch deutsche Geschichte..."
Der Verein blieb bis heute bestehen und will weiterhin ganz im Sinne von Ida Dehmel Frauen fördern. Die GEDOK ist heute mit 2800 Mitgliedern in 23 deutschen Städten das älteste und europaweit größte Netzwerk für Künstlerinnen aller Kunstgattungen.
Leider brachte der Bundesverband zum 90. Geburtstag (2016 wurde Jubiliäum gefeiert) kein Licht in das Dunkel um die angebliche Solidaritätswelle mit Ida Dehmel in form von 5000 Austritten. Diese gab es eigentlich gar nicht.
Ida Dehmel nahm sich 1942 im Alter von 72 Jahren in Hamburg selbst das Leben - aus Einsamkeit und Angst vor Deportation.
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