Sonntag, 3. Februar 2019
Selbstmord wegen Mobbing
"Ein elfjährige Grundschülern stirbt nach einem Suizidversuch im Krankenhaus."
Diese traurige Nachricht ist heute in den Medien zu lesen.
und weiter:
"Anscheinend gibt es seit Jahren an der Schule massives Mobbing...
Der "Tagesspiegel" zitierte einen Vater, wonach es seit mehr als einem Jahr "massive Mobbing-Fälle" an der Grundschule gegeben haben soll. Erst vor drei Wochen habe sich die Gesamtelternvertretung intensiv mit dem Thema Gewalt und Mobbing beschäftigt. (dpa/af)" Quelle: https://www.gmx.net/magazine/panorama/tod-schuelerin-buergermeister-polizei-eingeschaltet-33545750

Wie kann es sein, dass es seit mehr als einem Jahr massive Mobbing-Fälle an einer Grundschule geben kann und Mobbing-Opfer nur noch Selbstmord als Ausweg sehen?!

Dazu Auszüge aus der Diplomarbeit von Jan Werner "Mobbing im Ehrenamt – Möglichkeiten und Grenzen der sozialpädagogischen Prävention und Intervention"

"2.2.1 Individuum

Eine häufig aufgestellte Hypothese besagt, dass es eigentlich das Opfer selbst sei, das an der ganzen Sache Schuld habe. Es seien eben Menschen mit Charakterdefiziten.

Mobbing hat aber nichts mit der Persönlichkeit des Opfers zu tun. Forschungen haben nämlich keinerlei Hinweise verifiziert, die eine solche Annahme rechtfertigen. (vgl. Leymann 2000: S. 61) Auf der anderen Seite schreibt Hüttl: „Die Forschung zeigt eher, daß bei einer ganzen Reihe von Mobbingfällen die Ursachen in erster Linie auch beim Opfer gesucht werden muß.“ (Hüttl 2005: S. 49) Wenn bei einem Konflikt – so sieht es auch Dieter Zapf – noch bestimmte Persönlichkeitsmerkmale hinzukommen, kann es leicht zu Mobbingprozessen eskalieren. (eod.) Frühe Erziehungsmethoden oder die Persönlichkeitsstruktur des Gemobbten, aber auch die des Mobbers und der übrigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter spielen eine Rolle. Nur wenige Gemobbte, etwa 10 bis 12 %, handeln aktiv.

Wie in Konfliktsituationen reagiert wird, ist erziehungs- und erfahrungsbedingt. Der Faktor Frusttoleranz und aktive Krisenbewältigung kommt in unserer Erziehung zu kurz.

Gleiches gilt, wenn einem Menschen, der in Not geraten ist, geholfen werden soll. Viele sehen zwar, dass „etwas nicht stimmt“, doch es wird, meist aus Angst vor Repressalien, nichts dagegen getan. (vgl. Halama 1997: S. 17)

Gerade durch die mangelnde bzw. gänzlich fehlende Solidarität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Leymann nennt sie die „Möglichmacher“, wird das System Mobbing gewollt oder ungewollt gestärkt. (vgl. Halama 1997: S. 3)

Von Bedeutung ist aber vor allem, wie viele Bewältigungsfaktoren das Opfer zur Verfügung hat: z.B. Selbstvertrauen, social support – soziale Unterstützung in der Umwelt, die Fähigkeit, Probleme zu lösen oder auch die Fähigkeit, sich in der Gesellschaft zu orientieren.

Bewältigungsfaktoren sind vor allem abhängig von der eigenen Rolle und der eigenen Position im sozialen Netzwerk der Nahumgebung und der Gesellschaft im Ganzen. (vgl. Leymann 2000: S. 69 f.) "

Vor allem aber gilt:
Mobbingopfer dürfen nicht alleine gelassen werden !
Weder Kinder, Jugendliche noch Erwachsene. Egal ob im Kindergarten, Schule, Arbeitsplatz im Ehrenamt oder als Mieter bei Gentrifizierung im Wohnbezirk

Mobbing darf kein Tabuthema sein. Mobbing muss endlich als Straftat von Gerichten ernst genommen und bestraft werden!


Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person von Suizid-Gedanken betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefon-Seelsorge unter der Telefonnummer 08 00/ 11 10 - 111 (Deutschland), 142 (Österreich), 143 (Schweiz).

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Donnerstag, 1. November 2018
Ursachen von Mobbing im Ehrenamt
Warum mobbt überhaupt jemand ?
Mobbing kommt nicht nur im Arbeitsleben sondern auch bei ehrenamtlichen Tätigkeiten vor.

Unklare Strukturen begünstigen Streit und Mobbing

Laut eines Berichts von DerWesten gint es in Deutschland etwa 12 Millionen Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren. Wie im Berufsleben kann es auch im Ehrenamt zu heftigen Konflikten kommen.
Wenn Hierarchien und Arbeitsstrukturen weniger klar sind als im Job, können Streitigkeiten leichter entstehen und sind dann oft schwerer zu lösen.
Ehrenamtliche setzen sich in der Gesellschaftein, ohne , dass sie materiell dafür entlohnt werden. «Umso mehr erwarten die Engagierten aber, dass ihre Anstrengungen geschätzt und respektiert werden. Und umso eher verletzt es sie, wenn dies nicht der Fall zu sein scheint», sagt Peter Knuff, Vorsitzender des Bundesverbands deutscher Vereine und Verbände (bdvv).

Im Ehrenamt sind vor allem Ältere engagiert. Laut einer GfK-Umfrage hat "jeder Dritte der Altersgruppe 60 bis 69 Jahre (30 Prozent) ein Ehrenamt. Mehr als 40 Prozent von ihnen geben als Motiv u.a. "Bestätigung" (44 Prozent) an. Um ehrenamtlich also unentgeltlich tätig zu sein, muss man sich finanziell leisten können.
Die oben genannte Altersgruppe (im besten Rentenalter) wundert da also nicht.

Viele Ehrenamtliche arbeiten in Bereichen, für die sie nicht ausgebildet sind und schon deshalb können Fehler passieren. Nicht jeder Kassenwart hat eine kaufmännische Lehre absolviert. Nicht jeder für die Öffentlichkeitsarbeit Zuständige ist ein begnadeter Werbetexter. Es ist also ganz normal und menschlich, wenn nicht immer alles rund läuft. Dafür sollte niemand der Engagierten angeprangert werden.

Christiane Prieß-Heimann hat als Mediatorin in Bordesholm (Schleswig Holstein) schon viele Vereine und Verbände begleitet. Sie nennt unter anderem Kompetenzanhäufung bei einer Person, unzureichende Kommunikation und vor allem unklare Strukturen ala Nährboden für Streit und Mobbing.
Negativen Gefühlen, schwelenden Konflikten sollten so früh wie möglich angesprochen und auf den Grund gegangen werden, um Mobbing zu vermeiden - bei sich selbst und bei anderen. Die Mediatorin rät, Konflikte und Ungereimtheiten am besten direkt anzusprechen. "So könnte der Kassenwart, der die Veranstaltungseinnahmen falsch deklariert und dem Verein dadurch zusätzliche Steuerzahlungen verursacht hat, sagen: «Es tut mir leid, aber ich konnte es nicht besser. Ich würde mich freuen, wenn ich fürs nächste Mal eine gründliche Einweisung oder auch Fortbildung bekäme.» Damit stellt er sich dem Problem, macht aber deutlich, dass er nicht zum Sündenbock abgestempelt werden möchte."

Rangeleien um Befugnisse und Zuständigkeiten sollten vermieden werden.

Im Berufsleben sorgen Verträge oder Betriebsvereinbarungen für klare Strukturen. In Vereinen herrscht oft die Denkweise: «Das brauchen wir nicht», sagt Rechtsanwältin und Mediatorin Eva Lingen, Mitglied im bdvv.

Meist trifft der Vorstand die Entscheidungen und delegiert Aufgaben an verschiedene Personen. «Je klarer diese Vorgaben formuliert und eingehalten werden, desto weniger Rangeleien gibt es um Befugnisse und Zuständigkeiten», sagt Prieß-Heimann.

Prieß-Heimann:"Umso wichtiger ist es, so früh wie möglich festzulegen, wer wann welche Aufgaben übernimmt. «Kommt so eine Klärung nicht vom Vorstand, sollten Mitglieder ihn dazu auffordern."

Um Konflikte konstruktiv lösen zu können, ist eine gute Kommunikation nötig: "Gute Kommunikation setzt immer das Einbeziehen der Sach- und der Gefühlsebene voraus" so Prieß-Heimann. Die Einbeziehung der Gefühle des Betroffenen kann hier bereits ausreichend sein: "Ich habe gerade den Eindruck, dass Ihnen irgendetwas nicht passt. Was ist es?"

"Ehrenamtler fühlen sich durch ihre langjährigen Tätigkeit für die Gemeinschaft oft stark mit dieser verbunden. Dies sollte wertgeschätzt und geschützt werden, resümiert Mediatorin Eva Lingen. «Deshalb sollte ein Vorstand jede Beschwerde über Streit und Mobbing ernst nehmen und sofort das Gespräch mit den Betroffenen suchen."
Quelle: https://www.derwesten.de/panorama/mobbing-auch-im-ehrenamt-ehrlichkeit-laesst-aufatmen-id8716948.html

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Montag, 15. Oktober 2018
Mobbing im Verein
Mobbing im Ehrenamt ist laut meiner Recherche keine Seltenheit. Ratschläge, was gegen Mobbing zu tun ist, gibt es viele. Wird ein Vereinsmitglied von einzelnen oder mehreren über Jahre offensichtlich gemobbt, so steht der/ die Vorsitzende in der Verantwortung und Fürsorgepflicht, dagegen vorzugehen.

So gibt es folgende 8 Tips zum Vereinsleben von ELISA UTTERODT:

"8 Tipps gegen Mobbing im Verein
Mobbing ist ein Phänomen das den meisten Menschen eher aus der Arbeitswelt oder vom Schulhof bekannt ist, doch auch in Vereinen ist Mobbing ein aktuelles Thema. Wir erklären Ihnen, was Sie als Vereinsvorstand gegen Mobbing im Verein unternehmen können.

1.Beugen Sie Mobbing im Verein vor

Als Vorstand können Sie schon etwas gegen Konflikte und Mobbing im Verein tun, indem Sie zu Beginn klare Strukturen schaffen. Zuständigkeiten und Aufgaben sollten klar verteilt werden und jedes Vereinsmitglied sollte wissen, was er oder sie zu tun hat.

Etablieren Sie außerdem ein offenes Gesprächsklima innerhalb des Vereins. Sprechen Sie Vereinsmitglieder auch darauf an, wenn Sie das Gefühl haben, dass etwas nicht stimmt.

2.Aktivieren Sie die Vereinsmitglieder

Eine weitere Möglichkeit, um Mobbing im Verein zu verhindern, ist den Vereinsvorstand demokratisch zu legitimieren, indem Sie ihre Mitglieder aktivieren. Oft beteiligen sich an der jährlichen Mitgliederversammlung nur wenige Mitglieder, so dass der Verein gerade so beschlussfähig ist. Das kann natürlich zu Misstrauen dem Vorstand gegenüber führen. Steigern Sie die Wahlbeteiligung in Ihrem Verein und vermitteln Sie ihren Vereinsmitgliedern, dass sie wichtig sind.
Finden Sie hier weitere Tipps zur Steigerung der Wahlbeteiligung im Verein.

3.Nehmen Sie Hinweise ernst

Kommt ein Vereinsmitglied auf Sie zu und berichtet Ihnen davon, dass im Verein gemobbt wird, sollten Sie die Anschuldigungen auf jeden Fall ernst nehmen. Hören Sie dem Anzeigenden zu, ergreifen Sie aber nicht Partei für eine der beiden Seiten. Als Vereinsvorstand müssen Sie neutral bleiben.

4.Analysieren Sie die Situation

Haben Sie Situationen beobachtet, die Ihnen verdächtig vorkommen oder haben Ihnen Vereinsmitglieder von Mobbinghandlungen im Verein berichtet, sollten Sie die Situation beobachten. Befragen Sie hierzu auch Vereinsmitglieder, die nicht unmittelbar mit dem Mobbing zu tun haben, aber etwas mitbekommen haben könnten. Behandeln Sie die erhaltenen Hinweise aber zunächst mit Diskretion.

5.Ermitteln Sie die Ursachen für Konflikte im Verein

Maßnahmen gegen Mobbing im Verein
Ein offenes Gesprächsklima etablieren und Konflikte klären

Oft liegen die Ursachen für Mobbing nicht direkt bei den Parteien, sondern sind ein Zeichen für eine generelle Unzufriedenheit mit dem Vereinsleben. So können unklare Organisationsstrukturen, undurchsichtige Kommunikation, Kompetenzhäufung und Kompetenzmangel für die Unzufriedenheit und Mobbing im Verein verantwortlich sein.

Überlegen Sie, was Sie verändern können. Natürlich können auch immer Antipathie, Neid oder Rache eine Rolle bei Konflikten zwischen Vereinsmitgliedern spielen.

6.Führen Sie Gespräche mit den Beteiligten

Um die Situation zu klären, sollten Sie das Gespräch mit allen Beteiligten suchen. Tun Sie dies zunächst einzeln, um sich beide Seiten anzuhören. Kündigen Sie aber auch an, dass Sie eine Konfrontation zwischen beiden Parteien wünschen. Bleiben Sie in jedem Fall unparteiisch. Das gemeinsame Gespräch sollte kurzfristig anberaumt werden, da zu langfristig geplante Termine die Situation verschärfen könnten.

7.Ziehen Sie einen Mediator zu Rate

Manchmal kann es hilfreich sein, wenn eine Person als Vermittler fungiert, die nicht am Vereinsleben beteiligt ist. Die Konfliktparteien haben zu einer außenstehenden Person manchmal mehr Vertrauen als zu Vereinsmitgliedern, da die dritte Person als unabhängig und unvoreingenommen gilt. Deshalb kann es sinnvoll sein einen Mediator hinzuzuziehen falls die Situation allzu verfahren ist.

8.Die letzte Möglichkeit: Schließen Sie den Verursacher aus dem Verein aus

Sollte einer der Beteiligten sich vollkommen uneinsichtig zeigen und nicht kooperieren, besteht die Möglichkeit ihn aus dem Verein auszuschließen. Dies sollte aber wirklich die letzte Maßnahme sein, wenn Sie alles andere bereits versucht haben, um die Situation zu entschärfen. Ihrer Satzung können Sie entnehmen, wie ein Mitglied aus dem Verein ausgeschlossen werden kann"

Quelle: https://www.polyas.de/blog/de/digitale-demokratie/mobbing-im-verein

Was aber kann ein Mitglied tun, wenn das Mobbing durch die erste Vorsitzende und Vorstandsmitglieder geschieht und von diesen alle demokratischen Grund -, Vereins- und Mitgliedsrechte missachtet werden?

Das gibt's nicht, meinen Sie? Oh doch!

Auf dem Blog "Der Vorstand mobbt und alle schweigen"
schreiben Betroffene über Mobbing und einen seit 5 Jahren schleichenden Rufmord mit Verleumdung durch die erste Vorsitzende und deren Amtsmissbrauch im Vorstand eines "renommierten" Künstlerinnenvereins.

Auf Anraten der Mobbingberatungsstelle Baden-Würrtemberg soll das Geschehene öffentlich gemacht werden. Schliesslich wird dieser Verein mit öffentlichen Geldern finanziert.
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